Tanneberger Kirche
Die Tanneberger Kirche versteckt sich
hinter dem mächtigen Dach des Ritterguts zwischen hohen Bäumen am Nordrand des Dorfs.
Mit viel Einsatz hat die kleine Kirchgemeinde in den letzten Jahren ihr Gotteshaus vor dem
Verfall gerettet. Schlicht und freundlich lädt es wieder ein zum Gottesdienst oder zu
einem Besuch zwischendurch.
Man merkt dieser Kirche an, dass sich hier immer wieder Menschen gefunden haben, die
zuerst ihr Herz geöffnet und dann ihre Möglichkeiten - Geschick und Kraft, Zeit und Geld
- eingesetzt haben, damit die Gemeinde sich in einem zweckmäßigen, schönen Raum treffen
kann; so wurde die Kirche selbst auf den Trümmern des niedergebrannten Vorgängerbaus
mitten im 30jährigen Krieg, während Not, Pest und Vertreibung erbaut; die bunten
Altarfenster tragen Stifterinschriften, ebenso der Taufstein; das Altargemälde ist ein
Geschenk des Künstlers; 1967, in tiefsten DDR-Zeiten, haben Spenden und Arbeitseinsätze
die Neuanschaffung eines Bronzegeläuts ermöglicht, das 1998 - nachdem die alte
Läuteanlage versagt hatte - dank einer Geldsammlung nahezu aller Tanneberger Einwohner
wieder zum Klingen gebracht werden konnte; oder die grob behauenen Sitzbänke auf den
Emporen, die Paramente, die Blumen auf dem Altar, der Teppich ...
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Alnpeck, der Tanneberg aus ehemaligem Altzellaer Klosterbesitz gekauft hatte, und hier
kurz nacheinander drei Söhne zu Grabe tragen musste. Ein vorzüglich erhaltenes Epitaph
von hohem künstlerischen Wert aus dem Jahr 1575 erzählt davon.
Gottesdienste: alle 14 Tage 8.30 Uhr oder 10.00 Uhr
Auskünfte: Ev.-Lutherisches Pfarramt in 01665 Burkhardswalde, Markt 1, Tel.: 03 52 45
/ 7 02 50
Text aus: "Evangelische Kirchen in und um Meißen"